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Interview mit Gernot Schuster

„Dem Elektroauto gehört langfristig die Zukunft! Ein Elektroauto kann auch heute schon billiger als ein vergleichbarer Verbrenner sein!“

Gernot Schuster begeistert die E-Mobilität seit Jahren. Vor 7 Jahren verkaufte er sein erstes Elektroauto – seitdem hat er die Autowelt Schuster Laakirchen zum E-Mobilitäts-Kompetenzzentrum ausgebaut. Im Interview mit Online-Redakteur Andreas Lanegger spricht er über die Zukunft der Mobilität, Lade-Infrastruktur und großen Vorteile von Elektroautos.

Lanegger: Wenn wir einen Blick in die Glaskugel werfen: mit welchen Autos werden wir in 5, 10, 15 Jahren fahren?

Gernot Schuster: Auch wenn es derzeit in den Medien teilweise anders dargestellt wird: die Zukunft im PKW-Bereich ist auf jeden Fall elektrisch. Fast alle Hersteller sehen das mittel- bis langfristig so, 80%-90% der Hersteller befürworten eindeutig das Batterie-Elektroauto . Alle Forschungen gehen in diese Richtung. Wenn man die Klimaziele der EU erreichen will, führt da auch kein Weg vorbei.

Lanegger: Bei den Autofahrerinnern und Autofahrern gibt es aber teilweise noch viele Vorbehalte…

Schuster: Ja, da gibt es sicher immer wieder Berührungsängste. Bei der Autowelt Schuster ist es uns ganz wichtig, dass wir natürlich mit Freude jeder Kundin und jedem Kunden das Auto anbieten, das gewünscht wird. Ganz egal, ob Verbrenner, also Diesel oder Benzin, oder Hybrid oder Elektroauto. Beim Elektroauto sind bei den Menschen noch viele Fragen offen, die wollen wir so neutral und gewissenhaft wie möglich beantworten. Gleichzeitig beobachten wir, dass das Interesse unserer Kunden an E-Mobilität von Jahr zu Jahr größer wird. Wir analysieren gemeinsam mit den Kunden genau ihre Fahrbedürfnisse und schlagen ein Elektroauto natürlich auch nur dann vor, wenn es wirklich passt. Da können wir als kompetenter Ansprechpartner auf langjährige Erfahrung bauen: Hyundai brachte 2017 das erste vernünftig leistbare Elektroauto auf den Markt, seit dem beschäftigen wir uns intensiv damit, mittlerweile fahren wir nur noch elektrisch, alle Dienstfahrzeuge sind Elektroautos.

Lanegger: Kritiker sagen immer wieder, dass für eine große Anzahl an Elektroautos die Lade-Infrastruktur und der verfügbare Strom gar nicht ausreichen würden…

Schuster: Natürlich spielt die Infrastruktur eine große Rolle. Ganz Europa arbeitet da am Ausbau. Wobei wir aus eigener Erfahrung wissen, dass es in ganz Österreich für alle denkbaren Strecken genug Lademöglichkeiten gibt. Aber auch in Deutschland oder beliebten Urlaubsländern wie Kroatien oder Italien ist das überhaupt kein Problem mehr.
Wir sehen uns als E-Mobilitäts-Kompetenzzentrum und wollen auch hier mit gutem Beispiel vorangehen. Daher wollten wir nicht nur Ladestationen für unsere Kunden, sondern auch grünen Strom, der an den Stationen getankt wird. Dabei haben wir aus der Not eine Tugend gemacht: Um 80 Autostellplätze hagelsicher zu machen, haben wir auf bereits versiegelten Flächen 80 Photovoltaik-Carports aufgestellt. Damit produzieren wir an sonnigen Tagen bis zu 270kW Strom pro Stunde und können pro Tag bis zu 30 Autos komplett aufladen.
Das ist auch meine Empfehlung an alle Hausbesitzer mit Photovoltaik am Dach: da ist ein Elektroauto fast Pflicht, weil die Einspeisetarife bei Überproduktion derzeit so schlecht sind. Wenn man den Einspeisetarif als Tanktarif sieht, ist es viel günstiger, den Strom im eigenen Elektroauto zu speichern und selbst zu verbrauchen.

Lanegger: Für Menschen in Mietwohnungen ein schwacher Trost. Dort darf ja oft gar keine Ladesäule errichtet werden. Und bei den Strompreisen öffentlicher Ladestationen fährt man oft auch nicht günstiger als mit einem Verbrenner…

Schuster: Dafür kann aber das Elektroauto nichts. Hinsichtlich Lademöglichkeit für Wohnungen liegt der Ball eigentlich bei der Politik. Wir haben aber etliche Kunden, die ein Elektroauto haben und in einer Wohnung leben.  Für Elektroauto-Besitzer in Laakirchen und Umgebung wollen wir zeigen, dass ein Elektroauto nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch betrieben werden kann. Bei der Autowelt Schuster wird man bald ganz günstig grünen Strom aus unserer Photovoltaik tanken können, die Ladestationen werden gerade errichtet. Unser Ziel ist es, bei den Stromkosten auf ca. Euro 3,- pro 100KM zu kommen. Das ist derzeit um zwei Drittel günstiger als an der herkömmlichen Tankstelle. Damit ist der Betrieb eines Elektroautos sehr günstig und definitiv auch für jene interessant, die nicht zuhause günstig laden können. Darüber hinaus sollte man übrigens auch nicht vergessen, dass ein Elektroauto viel weniger Servicekosten und Wartungskosten verursacht, als ein klassischer Verbrenner.

Lanegger: Eine günstige Lademöglichkeit ändert aber noch nichts daran, dass Elektroautos derzeit noch relativ teuer sind…

Schuster: Mittlerweile kommt es auf das Modell an. Mit dem neuen MG4 können wir derzeit um 28.000,- Euro Mittelklasse anbieten. Da gibt es dann für Private noch 3.000,- Euro Förderung. Ein vergleichbarer Golf als Benziner ist auch so teuer. Wobei man bedenken muss, dass mit der steigenden CO2 Prämie und der Euro-Abgasnorm7, die irgendwann kommen wird, Verbrenner laufend teurer werden, derzeit viele Hersteller aber bemüht sind, günstigere Elektroautos auf den Markt zu bringen.
Wir haben über 400 Lagerfahrzeuge, davon über 100 Elektroautos, neu wie gebraucht, und damit im Umkreis Laakirchen sicher das größte Angebot und die größte Auswahl. Da findet sich für jeden Fahrtyp und jedes Budget das passende Auto.

Lanegger: Ist ein gebrauchtes Elektroauto nicht ein großes Risiko? Stichwort Lebensdauer des Akkus?

Schuster: Absolut nicht. Wir sehen aus unserer Erfahrung, dass 6-7 Jahre alte Elektroautos noch immer eine Batteriekapazität von 85%-90% haben. Darüber hinaus bieten viele Hersteller 7-8 Jahre Garantie auf den Akku. Für uns als Elektromobilitäts-Kompetenzzentrum ist die Akku-Qualität natürlich auch ein wichtiger Punkt. Daher sind wir auch zertifizierter Aviloo Partner und analysieren den Batteriezustand, die Batteriegesundheit bei jedem gebrauchten E-Fahrzeug. Damit unsere Kunden auch bei einem gebrauchten Elektroauto viel und lange Fahrfreude haben.